Carmina Burana

Carmina Burana

1. St. Galler Festspiele, 2006
www.stgaller-festspiele.ch
www.theatersg.ch

Musik von Carl Orff
Musikalische Leitung: Jiri Kout
Regie: J. E. Köpplinger
Kostüme: Karola Cermak.

Dieses Werk ist eine Zusammenarbeit mit Kollegin Marie Luise Walek. Im Programm ist sie unter “Entwürfe” angeführt und Karola Cermak unter “Ausführung”. Diese Zusammenarbeit ist entstan­den durch eine mehrjährige Freundschaft und gemeinsame Arbeit an verschiedenen Projekten, wie z. B. “Zauberflöte” für das Festival Mozart in Schönbrunn – Wien 1996, “Maria Stuarda” für das Opernhaus Zürich 2002, “Lumpazivagabundus” für die Schlossspiele Kobersdorf 2004, “Der Evangelimann” für die Volksoper Wien 2006.

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Die Kostüme, stilpassende Requisiten und Puppen sind in unter­schied­lichen Ateliers oder Werkstätten von Künstlerkollegen, Kunsthandwerkern, Zuschneidern, Schneidern und Dekorateuren entstanden, in Slowakischen Städten wie Bratislava und Nitra. Die Produktionsleitung für die Slowakische Seite hat Jozef ( Dodo) Malik geführt.

Das Interessante ist dabei eine neu gefundene Technik, die durch Schichtungenen und Überlappungen von unterschiedlich dünnen, dicken und farbigen Tülls eine neue Stoffart ergibt. Das Ergebnis wird dadurch den malerischen Entwürfen und aquarellierten Vorlagen gerecht.

Inspirationsquelle für das gesamte Thema der entstandenen Entwürfe sind Trachten und Folklore, was länderübergreifend mit farbigen Blumen und dekorativen Elementen Hand in Hand geht. Hier in der Theaterausführung sind die Deko-Elemente aber mit Absicht stilisiert und auf die große Freiluftbühne bedacht. Die Kombination mit dem Tüll und Stoffblumen gibt dem Kopfschmuck und den Kostümgestecken einen neuen künstlerische Ausdruck.

Die Farbwahl ist endstanden als Idee vom Regiseur J.E. Köplinger, der sich als Farbton das strahlende, leuchtende Orange eines wunderschönen Sommertages gewünscht hat. Wenn man alle leuchtenden Farben mit zugezwinketen Augen betrachtet, ergibt sich genau dieser Hauptton Orange. Die vielen verschiedenen Farbnuancen ermöglichen eine gewisse Plastizität. Die Farbe oder auch Unfarbe ist Weiß und die Kontur oder Gegenpolfarbe ist Schwarz. Sie ist auch eine klassische Theaterfarbe oder auch Schattenfarbe, die sich in jeder Tracht befindet. Man sieht das in den Farbkombinationen der Schuhe, Strümpfe, Mäntel oder Umhänge, die einfach zu allen Gelegenheiten passen mussten. Gleichzeitig aber auch aus sparsamen Gründen, da die Landbevölkerung nur ein einziges Paar schwarze Schuhe oder einen Mantel gehabt hat! Die weiße Farbe symbolisiert in der Kostümausstattung die Unschuld, die Reinheit, aber auch den kalten Tod. Die Hauptfiguren tragen zusätzlich die klassische Farbe Rot, die für Liebe, Blut und Feuer steht.

Diese Aufführung im Klosterhof von St. Gallen als Open Air Produktion war das allererste Theater bei den St. Galler Festspielen. Die Premiere fand am 23.Juni 2006 statt. Rund 200 Personen und 3 Solisten, alle mit mehreren Umzügen, haben dabei gesungen, getanzt und gespielt. Das Bühnenbild wurde dominiert von einem Schicksalsrad am Boden, mit möglichen Betretungsplattformen für Chöre, Tänzergruppen und Solisten. Das Bühnenbild stammte vom Reiner Sinell.

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